Die Fischer hatten 44 Menschen, die in Seenot geraten sind, gerettet und wurden anschließend verhaftet. Die Anklage:
- Beihilfe zur illegalen Einwanderung
- Widerstand gegen die Staatsgewalt
Ein Ausschnitt aus dem Artikel:
- "Die beiden tunesischen Fischerboote Mortedha und Mohamed El Hedi waren rund 30 Meilen vor Lampedusa unterwegs, wo sie — zusammen mit einem dritten Boot — gefischt hatten, als sie bei Windstärke 5 und drei Meter hohen Wellen ein kaputtes Gummiboot mit 44 Menschen an Bord bemerkten. Flüchtlingsboote waren für die Fischer schon alltäglich, doch zum ersten Mal kreuzten sie eines in akuter Seenot. Unter den 44 Flüchtlingen an Bord waren auch elf Frauen, zwei von ihnen schwanger, und zwei Kinder.
Kapitän Abdel Zenzeri veranlasste die Rettung, 33 Flüchtlinge kamen auf die Mortadha, elf auf die El Hedi. Gleichzeitig verständigte der Kapitän die tunesische Küstenwache. Laut Gerichtsakten verständigte die tunesische Seenotleitstelle um 15.15 Uhr die italienischen Kollegen in Rom. Diese schickten daraufhin die Korvette Vega der Marine, die gegen 18 Uhr die Fischerboote erreicht. Der Militärarzt kam nicht an Bord, meinte aber, den Flüchtlingen gehe es gut genug, dass sie die 90 Seemeilen zurück nach Tunesien fahren könnten — was den Vorgaben des internationalen Seerechts widersprochen hätte, dieses fordert das Anlanden im nächsten sicheren Hafen. Die Korvette drehte wieder ab und, wie Kapitän Zenzeri beim Prozess aussagte, Boote der italienischen Küstenwache gaben ihm zu verstehen, nach Lampedusa weiter zu fahren. Angesichts des Zustands der Flüchtlinge und der hohen Wellen taten die Fischer das auch. Dann aber versuchte die Korvette, die beiden Boote zu blockieren, sie wichen aus und begingen damit „Widerstand gegen die Staatsgewalt”.Nach ihrer Ankunft in Lampedusa wurden die sieben Fischer verhaftet, die schwangere Frau und ein Kind in ein Krankenhaus nach Palermo geflogen, die anderen von Ärzte ohne Grenzen versorgt. Die Fischerboote wurden beschlagnahmt. Die Fischer wurden der „Beihilfe zur illegalen Einreise” und des „Widerstands gegen die Staatsgewalt” angeklagt. Der Vorwurf der Schleuserei rührte daher, dass die beiden Boote keine Netze an Bord hatten. Der Grund: Sie fischten, wie die Sizilianer es nennen, „a cianciolo”, ein Mutterschiff hat die Netze an Bord und zwei kleine Schiffe locken mit Scheinwerfern die Fische an.Rund ein Monat blieben die Fischer in Untersuchungshaft, die Boote sind bis heute beschlagnahmt."
Es macht mich unendlich traurig und wütend zugleich, wenn ich merke, wie wenig ein Menschenleben wert ist. Es ist doch kein Gegenstand den man wegwirft, aber leider kommt es mir in dem Artikel so vor. Unmenschlich und grausam das Verhalten von denen, die nicht helfen wollten und gefordert haben, das die Flüchtlinge zurückkehren sollten. Es darf einfach nicht sein, dass man verhaftet wird, wenn man ein Gewissen und Mitleid mit anderen hat.
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